Die bis 1945 evangelische Kirche
Der Großteil der Bewohner war evangelischen Glaubens.
Im Jahre 1552 sind Pfarrer Laurentius Prostcka und ein Diakon urkundlich belegt, was dafür spricht, dass schon damals eine Kirche bestanden haben wird. Im Jahr 1646 erhielt der Turm eine neue Spitze, was der Amtshauptmann Siegfried von Wallenrodt finanziell sehr unterstützt hatte. Beim Tatarenansturm brannte die Kirche 1656 nieder, wurde aber wieder aufgebaut.
Die evangelische Kirche war einst der Angelpunkt auf dem Marktplatz. Sie hatte eine reichhaltige Ausstattung. Der Altar aus dem Jahre 1702 stammt aus der Werkstatt von Joh. Chr. Döbels. Die Kanzel war ein Werk von 1692. Die Kanzeltreppe zeigte das Wappen der Familie v. Lesgewang. Friedrich Wilhelm von Lesgewang war von 1688 – 1695 Amtshauptmann von Oletzko. Die Orgel aus dem 17. Jh. wurde 1857 umgebaut. Die Kirchenglocken waren 1776, 1807 und 1839 gegossen worden. Im Jahr 1900 wurde das Kirchenschiff verlängert, um die inzwischen stark gewachsene Gemeinde aufnehmen zu können.

Im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin besitzt man aus dem ehemaligen Treuburger Kirchenschatz noch einen vergoldeten Silberpokal von 1859 und ein Silbertablett, 1825 geschaffen von dem Königsberger Künstler Johann Christian Thun. Für die wertvolle, handgetriebene alte Treuburger Taufschale, die von 1695 bis 1900 in Gebrauch war, ist von Pfarrer Markowsky eine Anekdote überliefert: Als er während des 2. Weltkriegs einen Kontrollgang durch den Keller der Superintendantur machte, die zu einer militärischen Unterkunft umfunktioniert worden war, sah er, wie ein Soldat mit einer großen Metallschale Koks schaufelte. Bei genauerem Hinsehen entdeckte er einen zwar stark verschmutzten, aber verheißungsvoll aussehenden Gegenstand, der sich nach der Reinigung als die alte Taufschale zu erkennen gab.

Die ehemalige evangelische Kirche wurde im 2. Weltkrieg zerstört und danach abgeräumt. Auf dem gleichen Platz entstand 1984 - 1987 ein modernes, jetzt von den Katholiken genutztes Kirchengebäude.
s. TREUBURGER HEIMATBRIEF Nr. 40 und 41

Kirchspiele im Kreise Treuburg (ehemals Marggrabowa)

    letzter Name vor 1945   alter Name vor Umbenennung
1   Treuburg Stadt   Marggrabowa
2   Treuburg Land   Marggrabowa
3   Bolken   Czychen
4   Eichhorn   Zinnenberg
5   Herzogskirchen   Gonsken
6   Merunen   Mierunsken
7   Reuß   Gr. Czymochen
8   Schareiken   Schareyken
9   Schwentainen   Schwentaynen
10   Wallenrode   Wielitzken

Die bis 1945 katholische Kirche wird weiterhin genutzt.
Der Backsteinbau der katholischen Kirche im neogotischen Stil wurde 1862 von Weihbischof Frenzel geweiht.

Die apostolische Kirche
Die Glaubensgemeinschaft der apostolischen Kirche bestand im Jahre 1890 in der Holländer Straße. s. TREUBURGER HEIMATBRIEF Nr. 33